Mit JRE-Inside+ kommen Sie in den Genuss vieler Vorteile, darunter exklusive Interviews, Veranstaltungen und vieles mehr. Laden Sie die JRE-App herunter!

news • June 30th, 2022

Kunstvoller Genuss am Teller - Fera

Der gebürtige Kärntner Simon Petutschnig verführt seit fast 5 Jahren im Restaurant Fera, mitten in Palmas Altstadt, mit seinen außergewöhnlichen Küchenkreationen Feinschmecker aus der ganzen Welt. Ein Besuch hat alle Erwartungen bei Weitem übertroffen. Text: Peter A. de Cillia

Was wäre wohl aus Simon geworden, wäre er im kleinen Dorf Eberstein inKärnten geblieben oder hätte zumindestdas Bundesland nicht verlassen? SimonPetutschnig hätte auch eine Art Karrieregemacht, aber diese internationale sichernicht. So wie bei vielen genialen Könnernseines Faches war es für den Erfolg essenziell,in die große weite Kochwelt zu gehen.Petutschnig hat mit mehreren Sterneköchen gearbeitet. Unter anderem mit Paco Pérez im Restaurant „Miramar“ (**) sowie im „Alkimia“ (*) mit Jordi Vilà. So verwunderlich ist es auch, dass er im Fera noch keinen bekommen hat. Ich bin übrigens nicht der Einzige, dem dies nicht nachvollziehbar erscheint, aber Guides haben halt auch manchmal ihre eigene Politik.

Von Europa bis Asien

Im Fera wird der Gast mit einer mediterranasiatischen Genussküche konfrontiert. Manchmal minimalistisch, manchmal opulent mit zahlreichen Zutaten, immer aber mit einem Genuss-Feuerwerk am Gaumen. Der Küchenchef kombiniert dabei hochwertige spanische Produkte mit japanischen, teils ausgefallenen Aromen.

Das Speisen im Fera wird so zu einer Entdeckungsreise durch Simons eigenwillige, wunderbar innovative Welt des Kochens. Eine Welt, in der Texturen, Geschmack und mit höchster Sorgfalt ausgewählte Zutaten eine köstliche Liaison eingehen.

Die Speisen verschmelzen am Teller zu kleineren und größeren Kunstwerken. Im ersten Augenblick möchte man nur schauen und mit den Augen genießen, erst nach einiger Zeit des Staunens wagt man sich an den Genuss mit Zunge und Gaumen. Und ist dann überrascht, wie vielfältig zum Beispiel ein Wolfsbarsch sein kann. Petutschnig kombiniert ihn mit Dashi, Algen und Beurre Blanc. Oder ein Simmentaler Rind mit absolutem Suchtfaktor. Und bei der Mandel-Miso-Praline schlägt jeder Gourmet Purzelbäume.

Alle Produkte, die man schon auf höchstem Niveau genossen hat, entpuppen sich im Fera als neuartiges Lebensmittel. Der Kochkünstler versteht es gekonnt, das jeweilige Produkt so pur wie nur möglich für sich sprechen zu lassen, überrascht dann aber mit einzigartigen Kräuter- und Zutatenmischungen. Eine genussvolle Ratlosigkeit ob dieser neuen Eindrücke wird am Anfang der Speisefolge hinterlassen. Fakt ist, nach den ersten Bissen will man mehr und taucht völlig ein in Petutschnigs Kreationen. Neben zwei Menüs wird auch eine vegetarische Variante angeboten, und speziell bei dieser demonstriert der Koch, was er drauf hat, denn man wird auch als Nichtvegetarier überzeugt, ab und an auch diese Küche zu genießen.

Die Weinkarte verzeichnet ausgesuchte, authentische Tropfen besonderer Weingüter, ganz gezielt auch aus Spanien und von der Insel wie zum Beispiel vom Winzer Carlos Feliu vom Agroturismo Can Feliu in Porreres. Ein Demeter-Weingut der Extraklasse. Zudem ist das Fera das einzige Restaurant auf Mallorca, das den prämierten Difference Coffee anbietet – ein Label, das sich zum Ziel gesetzt hat, nur die besten Kaffees der Welt auf besondere Art zu verarbeiten.

Kunst nicht nur am Teller

Im Restaurant sind die köstlichen Gerichte ein Genuss für Augen und Gaumen. Es sind Kunstwerke – wie die zeitgenössischen Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen aus der Sammlung von Ivan und Sheela Levy, die als Inhaberehepaar fungieren. Das Fera in Palma de Mallorca befindet sich in einem stilvoll restaurierten Altstadtpalast samt Garten und bietet die perfekte Bühne für entspannte Mittagessen, feine Dinner oder private Feiern. Das Design ist mediterran geprägt, locker, nicht überladen, man fühlt sich sogleich in diesem Ambiente wohl. Besonders hervorzuheben sind die Mitarbeiter. Eine Hamburgerin, viele Spanier. Sie verstehen es sehr sympathisch und auf eine lockere, höchste professionelle Art, Gastgeber zu sein.

Fazit

Eines der ungewöhnlichsten und spannendsten Restaurants in Europa. Ein kulinarischer Hotspot, den man unbedingt besuchen sollte.