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news • February 26th, 2025

Statement der JRE-Deutschland zur Bundestagswahl: Klare Erwartungen an die neue Bundesregierung

An die kommende Bundesregierung haben wir als Spitzengastronominnen und -gastronomen klare Erwartungen. Unsere Branche ist ein essenzieller Bestandteil der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft: Sie bietet Arbeitsplätze, verbindet Menschen, bewahrt kulinarische Traditionen und setzt gleichzeitig auf Innovation. Damit wir unsere Rolle auch in Zukunft erfolgreich ausfüllen können, braucht es politische Rahmenbedingungen, die Gastronominnen und Gastronomen Planungssicherheit und Perspektiven bieten.

Das Thema Mehrwertsteuer wird dabei eine zentrale Rolle spielen müssen. Wir fordern eine Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Speisen in der Gastronomie. Wir werden vor allem CDU-Chef Friedrich Merz nach der Wahl an seine diesbezügliche Zusage erinnern. Nach wie vor gilt: Die Inflation und die hohen Kosten für Löhne, Lebensmittel sowie Energie setzen unserer Branche massiv zu. Wir können nicht alle zusätzlichen Belastungen an unsere Gäste weitergeben. Das führt in vielen Betrieben zu existenzbedrohenden Auswirkungen. Wirtschaftlich stabile Gastronomiebetriebe leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft.

Für uns als JRE-Deutschland stehen deshalb weitere Themen im Fokus. Nachwuchsförderung und Ausbildung müssen dringend gestärkt werden – sowohl durch attraktive Ausbildungsmodelle als auch durch gezielte Maßnahmen, die junge Talente für das Gastgewerbe begeistern. Gleichzeitig braucht es mehr Unterstützung für familiengeführte Betriebe, insbesondere bei der Unternehmensnachfolge und beim Abbau bürokratischer Hürden. Viele kleine und mittelständische Gastronomien stehen vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, ihren Betrieb langfristig zu sichern. Wenn die kommende Bundesregierung hier nicht tätig wird, könnte das zum zwangsläufigen Aus vieler traditionsreicher Restaurants und Hotels und dem damit verbundenen Wegfall von Arbeitsplätzen führen!

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss dringend stärker in den politischen Fokus rücken. Frauen spielen eine tragende Rolle in der Gastronomie – sei es als Gastgeberinnen, Küchenchefinnen oder Unternehmerinnen. Damit sie ihr Potenzial voll entfalten können, sind familienfreundlichere Arbeitszeiten und bessere strukturelle Rahmenbedingungen nötig. Ebenso braucht es endlich eine gezielte Förderung zeitgemäßer gastronomischer Konzepte, die Flexibilität und Innovation vereinen.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten. Unsere Branche ist auf hochwertige, nachhaltig produzierte Lebensmittel und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten angewiesen. Statt diese Strukturen durch Überregulierung zu behindern, fordern wir die Politik auf, sie durch gezielte Fördermaßnahmen zu unterstützen. Gleichzeitig ist die Gastronomie ein wichtiger Treiber für die Standortentwicklung, insbesondere in kleineren Städten und ländlichen Regionen. Investitionen in den Tourismus und gastronomische Projekte tragen dazu bei, diese Regionen wirtschaftlich zu beleben und langfristig attraktiv zu halten.

Vielfalt und Integration sind essenzielle Bestandteile der Gastronomie. Der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften darf nicht durch übermäßige bürokratische Hürden erschwert werden. Unsere Betriebe haben ein hohes Integrationspotenzial: Um dieses voll auszuschöpfen, wünschen wir uns eine wesentlich schnellere Arbeitserlaubnis für Geflüchtete. Denn Arbeit schafft Sinn und verhindert so Probleme.

Jetzt ist die Zeit, in der alle Beteiligten zeigen müssen, dass sie die Bedeutung der Gastronomie für die Gesellschaft erkennen und bereit sind, nachhaltige und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Diese Forderung muss auch in die Koalitionsverhandlungen einfließen. Wir erwarten von den politischen Verantwortlichen deshalb ein klares Bekenntnis zur Gastronomie. Als JRE-Deutschland werden wir uns weiterhin aktiv dafür einsetzen, dass die Interessen der Branche gehört und in die politische Arbeit einbezogen werden.